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Du bist, was du isst...

... oder zumindest einiges davon

Die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle bei der Arthrosetherapie, darüber sind sich die meisten Fachleute einig. Einerseits wirken viele Nahrungsmittel entzündungshemmend (oder -fördernd) und beeinflussen damit direkt die Prozesse, bei denen Arthrose entsteht, andererseits ist auch das eigene Körpergewicht ein Faktor für die Entwicklung von Gelenkproblemen. Jedes Kilo zu viel wirkt sich negativ aus, da es die Gelenke zusätzlich belastet. Doch Nährstoffmangel kann wegen der Osteoporosegefahr auch gefährlich sein. Achten Sie also in jedem Fall darauf, sich nicht einseitig zu ernähren.

Worauf sollte man bei der Ernährung achten?

Arthrose mit natürlichen Stoffen heilen

Mit der Ernährung lässt sich zumindest teilweise beeinflussen, ob die entzündlichen Prozesse bei Arthrose voranschreiten oder zum Stillstand kommen. Einige Gemüse und Kräuter enthalten Antioxidantien, die Entzündungen hemmen. Auch bestimmte Gewürze haben diese Wirkung.

Omega-3-Fettsäuren sind wichtig, um einen Ausgleich im Fettstoffwechsel zu erreichen und die Entzündungen zu lindern. Vitamin C und E sind nützlich, ebenso Zink und Magnesium. Ungünstig dagegen wirken Zucker, Weißmehlprodukte und übermäßiger Genuss von rotem Fleisch. Schweinefleisch enthält besonders viele entzündungsfördernde Substanzen und sollte möglichst gemieden werden.

Hartweizennudeln, geschälter Reis und Fertigprodukte wie Pommes Frites, Kroketten oder Tiefkühlpizza sind auch nicht gut geeignet. Statt Rind- und Schweinefleisch ist es besser, ab und zu Geflügel zu essen, auch zu viele Eier sind eher schädlich.

Fett ist nicht gleich Fett

Fisch ist wegen des höheren Anteils an Omega-3-Fettsäuren gesünder, er darf öfter auf dem Speiseplan stehen. Besonders fetter Seefisch wie Hering, Makrele, Sardelle oder Lachs ist reich an Omega-3-Fettsäuren. Sonnenblumen- und Distelöl sind weniger gut, da hier der Anteil an Omega-6-Fettsäuren höher ist. Besser sind Leinöl, Chia-Öl, Hanföl, Walnussöl oder Rapsöl.

Leinsamen, Walnüsse, Cashewnüsse, Macadamianüsse, Pinienkerne oder Kürbiskerne sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen.

Sonnenblumenkerne und Erdnüsse sind in Maßen gut. Erdnüsse sind sehr proteinhaltig. Sie sind eigentlich keine Nüsse, sondern Hülsenfrüchte und enthalten sehr viele Kalorien. Daher sollte man nicht zu viele zu sich nehmen.

Auch als Mus sind viele Nüsse lecker, zum Beispiel in Saucen oder auf Brot gestrichen.

Natürliche Antioxidantien gegen freie Radikale

Granatapfel und Orange

Flavonoide befinden sich vor allem in rotem und blauem Obst (z. B. in Beeren, Kirschen, Weintrauben, Pflaumen und Granatapfelkernen) und auch in Gemüse wie Auberginen.

Gemüse hilft gegen Arthrose

Besonders zu empfehlen sind Gemüsearten wie Paprika, Fenchel, Brokkoli, Zucchini, Sellerie, Salat, Löwenzahn, Linsen, Erbsen, Bohnen, Sojabohnen, Artischocken, Fenchel, Gurken, Spinat, Radieschen, Spargel, alle Kohlarten und Sauerkraut.

Wegen der Carotinoide sind auch Tomaten und Möhren zu empfehlen. Knoblauch und Zwiebeln wirken zusätzlich antibakteriell.

Polyphenole (Resveratrol, Flavonoide) haben eine antioxidative Wirkung, das heißt, sie wirken entzündungshemmend und krebsvorbeugend.

Auch Soja und Grünkohl, grüner Tee und Kaffee sowie dunkler Kakao enthalten Polyphenole, ebenso Rotwein, Oliven und viele Gewürze wie Zimt, Kurkuma, Ingwer und Oregano.

Monoterpene sind in ätherischen Ölen und in schwarzem Pfeffer, Baldrian, Salbei und Pfefferminze enthalten und sollen ebenfalls schmerzlindernd wirken.




Nahrungsergänzungsmittel wirken unterstützend

Auch in manchen Getränken sind Polyphenole enthalten. Dazu gehören grüner Tee und Kaffee. Entgegen früherer Ratschläge darf man bis zu drei Tassen Kaffee (ohne Milch) pro Tag ohne negative Auswirkungen auf die Gesundheit trinken. Zumindest dann, wenn man nicht osteoporosegefährdet ist, da der Kaffee die Aufnahme von Kalzium blockiert. Mandel-, Hafer- Soja- oder Reismilch können als Milchersatz dienen. Zusätzlich sollte man täglich ca. zwei Liter Wasser trinken.

Die Wirkstoffe der Hagebutte können die Bildung toxischer freier Radikale verhindern. Sie wirken antioxidativ und membranstabilisierend und unterstützen so den Aufbau des Knorpelgewebes bei allen Arten der Arthrose.


Wenn die üblichen Nahrungsmittel nicht ausreichen oder schwer zu beschaffen sind, wie z. B. frische Hagebutten, empfehlen sich spezielle Produkte der Nahrungsergänzung. So können Hagebuttenfrüchte auch als Saft oder Pulver eingenommen werden.


Das Pulver wird aus Samen und Schalen der Hagebutten hergestellt und ist im Allgemeinen gut verträglich. Hagebuttenprodukte, über einen Zeitraum von mehreren Wochen regelmäßig eingenommen, sollen nicht nur eine deutliche Schmerzsenkung bewirken, sondern auch Entzündungen und Gewebeschädigungen entgegenwirken, die bei arthritischen Prozessen auftreten. 


Weihrauch gegen Coxarthrose und Gonarthrose

Auch Weihrauch wird eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Die Kapseln helfen auch bei Rheuma oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Allerdings sollte man Weihrauchkapseln über längere Zeit nur unter ärztlicher Kontrolle einnehmen.


Viele Betroffene berichten, dass ihnen MSM (Methylsulfonylmethan) bei Coxarthrose, Gonarthrose oder anderen Formen der Arthrose hilft. MSM ist eine organische Schwefelverbindung, die der Körper normalerweise mit der üblichen Ernährung aufnimmt. Da bei der Einnahme von MSM nur milde Nebenwirkungen bekannt sind, lohnt sich evtl. ein Versuch.

Wirkung von Glucosamin und Chondroitin in Studien nachgewiesen

Weitere Wirkstoffe, die bei Coxarthrose, Gonarthrose und anderen Arten von Arthrose hilfreich sein können, sind Omega-3-Fettsäuren sowie Glucosamin. Bei Präparaten mit Omega-3-Fettsäuren wurden in Studien Verbesserungen der Gelenkschwellungen nachgewiesen. Glucosaminpräparate unterstützen diese Prozesse durch ihre entzündungshemmende Wirkung.


In Kombination mit Chondroitin soll es die Knorpelbildung unterstützen. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass das Glucosamin in Form von Sulfat und nicht als Hydrochlorid vorliegt, da das letztere sich in Studien als weniger wirksam erwiesen hat.


Vorsicht ist geboten, wenn man unter einer Allergie gegen Muscheleiweiß leidet: beide Wirkstoffe werden aus Muscheln bzw. Schalentieren gewonnen und kommen bei einer entsprechenden Allergie gegen diese Substanzen als Nahrungsergänzung nicht in Betracht.



Die Teufelskralle wird bei leichter Arthrose wegen ihrer entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften empfohlen. Hierzu müssen die Kapseln oder Tabletten mehrere Wochen lang genommen werden. In Tee ist die Dosierung zu niedrig, um wirksam zu sein.

Auch Gewürze wie Kurkuma, Ingwer und Zimt haben schmerzlindernde Wirkungen.

Zimt, Ingwer, Kardamom, Sternanis

Bestimmte Gewürze wirken schmerzlindernd und antientzündlich, so zum Beispiel Kurkuma (als Pulver, Kapseln oder frische Knolle) und Zimt. Frischen Kurkuma bekommt man oft im Bioladen. Er wird geschält und klein gehackt dem Essen beigegeben. Allerdings färbt er sehr stark. Wer keine gelben Finger mag, kann stattdessen Kapseln einnehmen.

Gut bei Gonarthrose

Eine Gewürzmischung aus Kreuzkümmel, Koriander und Muskat soll nach Angaben der NDR-Sendung "Visite" die Durchblutung der Gelenkschleimhaut verbessern. Dabei nimmt man zweimal pro Tag je eine Messerspitze im Essen oder in Joghurt vermischt ein. Diese Gewürze lindern laut Experten bei 80 Prozent der Arthrose-Patienten nach zwei bis drei Monaten Anwendung die Beschwerden. Eine regelmäßige Einnahme ist dabei jedoch wichtig.

Pfefferminztee

Vorsicht mit Schmerzmitteln bei Coxarthrose und Gonarthrose

Falls an mehreren Gelenken Arthrose aufgetreten ist, kann man die Gewürze problemlos auch dauerhaft nehmen. Sie sind wesentlich besser verträglich als Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac, die erhebliche Nebenwirkungen haben. Eine länger andauernde Einnahme von Nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) geht mit einem erhöhten Risiko von Herzkrankheiten, Schlaganfällen und Magenblutungen einher. Außerdem können sie schwere Leber- und Nierenerkrankungen auslösen.

Aus diesem Grund sollte man mit einer länger andauernden Einnahme vorsichtig sein und sich regelmäßig zur Kontrolle beim Facharzt untersuchen lassen.

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